Es gibt Friseurnamen, bei denen man am eigenen Leib spüren kann, wie sich der Namensgeber – vermutlich im Stillen – über die vermeintliche Genialität seines Einfalls gefreut hat. „Kopfarbeit“ ist so einer. Aber nur weil „Kopf“ einen Namensteil bildet, bedeutet es nicht, dass man sich darüber wirklich den Kopf zerbrochen hat. Eher das Gegenteil ist der Fall: „Kopfarbeit“ verursacht Kopfsalat!
Wer den Namen hört, denkt unweigerlich in verschiedene Richtungen und ist sich letztlich unsicher, worauf der Namensgeber wirklich verweisen möchte: Geht es um Psychotherapie, Personalcoaching, Denksport oder gar ums Trainieren von Hunden? Vielleicht verbirgt sich hinter „Kopfarbeit“ auch eine Schreibwerkstatt oder ein Innovationshub. Hach, es könnte so spannend sein – ist es aber nicht! Anhand der Preisliste im Fenster (oder einer stilisierten Schere im Werbeschild) lässt sich schnell feststellen, dass es tatsächlich um einen Friseursalon geht. Wie bitte, das soll alles sein?
Ja, natürlich, Haare wachsen auf dem Kopf. Also gibt es eine gewisse Grundlogik. Aber die doppelte Bedeutung von „Kopfarbeit“ (Denkarbeit vs. Handwerk am Schädel) sorgt bei uns eher für Stirnrunzeln als für ein Grinsen bis zu den Schläfen. Wenn man den Namen retten will, dann nur durch selbstsichere wie selbstironische Konsequenz in der Salongestaltung: Eine gelungene „Kopfarbeit“ müsste minimalistisch, kühl und durchdesignt in Erscheinung treten. Mit einem Fußboden in Betonoptik, echten Designermöbeln, leiser Jazzmusik, Zeitschriftenständern mit Titeln wie „Monocle“, „brand eins“ und „Psychologie Heute“. Das Personal trägt Schwarz, spricht wenig, aber mit Bedacht. Und natürlich gibt es einen separaten „Denkraum“ für tiefgründige Beratungsgespräche.
Du fragst dich, wo der Humor bei dem Ganzen bleibt? Tja – der bleibt nach dem gründlichen Spülen im Waschbecken. Ganz ehrlich: Als Name für einen Friseursalon zaubert „Kopfarbeit“ leider kein Lächeln in unsere Gesichter. Er klingt zu ernst, zu verkopft (pun intended) … eben zu sehr nach einem Gag, den nur eine Person im Raum lustig findet: und zwar der Namensgeber selbst.
Pluspunkte:
- Zumindest ein Wortspiel mit Anspruch.
- Könnte in einem gehobenen, stylischen Umfeld funktionieren.
- Elitärer Ansatz: „Wir arbeiten wirklich. Und das mit Köpfchen!“
Minuspunkte:
- Klingt eher nach etwas, in das Gehirnschmalz gesteckt wird – als etwas, das Schaumfestiger braucht.
- Nichts für den Bauch: Lässt jede Wärme oder Nahbarkeit vermissen.
- Erklärt sich nicht sofort. Um-die-Ecke-Denken oder genaueres Hinsehen nötig.