Verlockung

Geschrieben von Mika. Zuletzt geändert am 01.07.2025 um 21:40:14 Uhr.

Es ist toll, wenn ein Friseurname wie ein Versprechen klingt. Und noch besser, wenn dieses Versprechen auch eingelöst werden kann. Heißt der Salon „Goldener Schnitt“ oder „Hair Royal“, liegt die Messlatte natürlich hoch. Realistisch betrachtet sogar zu hoch. Wird aber eine „Verlockung“ angekündigt, sollte das Versprechen aufgehen. Zumindest, wenn keine Glatthaarfrisur gewünscht war.

„Verlockung“ ist ein gut gewählter Friseurname, weil er gleich auf mehreren Ebenen funktioniert: Er klingt sanft, anziehend und ein Strähnchen geheimnisvoll – ohne das Handwerkliche aus dem Blick zu verlieren. Wer sich verlocken lässt, erwartet kein radikales Umstyling, sondern eine schmeichelnde Veränderung. Damit kann der Salon bei einer breiten Zielgruppe punkten – vorausgesetzt, der Look nach dem Schnitt hält, was der Name verspricht. Und ganz wichtig: Es wird etwas für die Sinne geboten.

Genau deshalb sollte ein Salon „Verlockung“ mehr als ein Ort zum Haareschneiden sein – er sollte sich anfühlen wie eine Einladung, kurz aus dem Alltag zu verschwinden. Warme Beleuchtung, samtige Vorhänge, leise Musik, vielleicht ein Hauch von Rosmarin oder Vanille in der Luft. Die Farben: gedeckt, aber sinnlich – Bordeaux, Altrosa, Goldtöne. Statt hektischem Föhnen: ruhige Bewegungen. Statt grellem Licht: schmeichelnde Spiegel. Eine kleine Verlockung eben, bei der nicht nur die Frisur stimmt, sondern auch das Gefühl danach: ein bisschen schöner, ein bisschen leichter, ein bisschen mehr man selbst zu sein.

Aber Achtung: Die Doppeldeutigkeit des Namens kann unschön verspleißen. Wer nach dem Frisieren unzufrieden aus dem Laden kommt, hat sich locken lassen – und zwar auf eine falsche Fährte. Oder in die falsche Kämmrichtung. Dann wird aus der Verlockung mitunter eine Dauerwelle der Enttäuschung!

Pluspunkte:

  • Doppeldeutiger Name mit Charme und Sprachwitz.
  • Weckt angenehme Assoziationen: Sinnlichkeit, Stil, Leichtigkeit.
  • Funktioniert besonders gut für elegante, weiblich positionierte Salons.
  • Keine Plattitüde. Nach unserem Befinden ein geschicktes Wortspiel.

Minuspunkte:

  • Könnte Erwartungen wecken, die nicht jeder Salon (handwerklich wie atmosphärisch) zu erfüllen vermag.
  • Eher ungeeignet für funktionale oder maskulin geprägte Salons.
  • Lässt offen, ob neben Lockenfrisuren auch glattes oder kurzes Haar kompetent behandelt wird.
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